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Psychologie und Psychiatrie - Einführung
Weil die zugrunde liegende Störung aller Krankheiten in der Unwissenheit und den daraus resultierenden mentalen Verdunkelungen und destruktiven Emotionen gesehen wird, überschneiden sich in der Therapie häufig die Rollen des Arztes und des buddhistischen Lamas. Das gilt vor allem für psychiatrische, nach buddhistischer Anschauung von Dämonen, meist sind damit Störgefühle und keine aussensitzenden Kräfte gemeint.
Selbst bei äußeren Störimpulsen ist es die Unerschrockenheit und Festigkeit (Neudeutsch Resilienz oder sense of coherence) des eigenen Geistes, die ausgelöste Störungen heilt, schwächt oder transformiert.

Die tibetische Psychiatrie ist weniger eine spezielle Disziplin als integraler Bestandteil einer auf seelische Gesundheit gerichteten Weisheitslehre. Aus Sicht des tibetischen Arztes ist der gesamte Buddhismus Psychiatrie, weil der buddhistische Weg darauf abzielt, den Geist zu beruhigen und die krankmachenden Störungen des Gefühlslebens zu regulieren.

Die sechs Daseinsbereiche des Buddhismus, wie sie im Bhavachakra dargestellt sind, werden gleichermaßen psychologisch und wörtlich verstanden. So kann sich ein gewöhnliches Bewusstsein durch mentale und emotionale Zustände bewegen, die sich den sechs Daseinsbereichen zuordnen lassen. Ein menschliches Bewusstsein, das etwa der Sphäre der Halbgötter entspricht, ist gekennzeichnet durch eine Neigung zu Wettkampf und Neid, während die Sphäre der Hungergeister Geiz und Zustände eines unstillbaren und quälenden Hungers nach Erfahrungen repräsentiert; die Sphäre der Tiere steht für leidhafte Dumpfheit und die Höllen für maßlose Aggression und immer wiederkehrende, unermessliche Qualen. Die Götterwelt dagegen repräsentiert selbstgefälligen und egozentrischen Zustand tiefer Glückseligkeit. Die menschliche Sphäre versinnbildlicht einen Zustand der Begierde, aber auch des Ausgleiches von Extremen.

Einige allgemeine Grundlagen
Die philosophische Basis der tibetischen Medizin bildet die Lehre vom bedingten Entstehen, tibetisch Tendrel, ausformuliert in der Madhyamaka-Philosophie die auf den indischen Philosophen und buddhistischen Heiligen Nagarjuna zurückgeht.

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