Grundlagen
Literaturempfehlung:
Vision Tibet Geheimnis des Heilens von Wilfried Pfeffer via Bookshop
Sybille Vogel Tibetische Medizin direkt bei uns erhältlich

Nach der Sicht der tibetischen Medizin heißt krank, zu viel oder zu wenig von einem Element zu haben, nicht in Harmonie zu sein, den falschen Weg eingeschlagen zu haben.

Die Hauptursache aller Krankheiten ist die Unwissenheit um die wirkliche Beschaffenheit der Dinge, woraus die drei Geistesgifte - Engstirnigkeit, Anhaftung, Zorn - resultieren. Die Umstände, die krank machen, sind Ernährung, Bewegung, Verhalten, Einstellung.

Heilung durch:

• 1. Verändern des Verhaltens (mental, Sprache, Handeln)
  
• 2. Verändern der Ernährung
  
• 3. Medikamente
  
• 4. Äußere Eingriffe, wie Moxa, Operation etc.

In der tibetischen Medizin werden alle Krankheiten in Wind-, Galle- und Schleimkrankheiten eingeteilt (siehe Säfte). Die Harmonie des Windes im Körper begründet das Gleichgewicht von Körper und Geist.

Vier Gruppen von Krankheiten:

• 1. Jahreszeitlich bedingte Krankheiten
  bedürfen nicht unbedingt einer Behandlung, sie kommen und gehen.
  
• 2. Sichtbar manifestierte Krankheiten
  sie entstehen durch äußere Einflüsse und unser Verhalten; sie müssen medizinisch behandelt werden, sonst können wir sterben.
  
• 3. Sogenannte Geist- oder Dämonenkrankheiten
  iele Menschen bilden sich etwas ein, das nicht wirklich existiert und werden davon krank; diese Gruppe von Krankheiten kann durch schamanische Rituale geheilt werden.
  
• 4. Karmisch bedingte Krankheiten
  können nicht geheilt werden.

Eine zentrale Rolle spielt der Wind (tib. Lung), der ganz allgemein für die Lebensenergie (sanskr. Prana, chin. Chi) steht. Weiters ist der Wind sowohl ein Element, als auch ein Saft. Der Wind bewegt und trägt alle Elemente und Säfte und ermöglicht deren Veränderung.
Die Prinzipien, mit denen wir die Zusammenhänge, Abläufe, Abhängigkeiten des Lebens erklären können, sind die fünf Elemente, die drei Säfte und das weibliche bzw. das männliche Prinzip.
Diese Wirkungsprinzipien existieren nicht unabhängig voneinander, sondern wirken gemeinsam und bedingen einander. Sind die Elemente und die Säfte in unserem Körper richtig ausbalanciert, so sind wir gesund.
Das männliche, bzw. weibliche Prinzip betrachten wir hier unabhängig von unserem Mann-, Frausein. Jeder Mensch hat beide Anteile in sich. Doch auch hier gilt, sind beide Aspekte ausgewogen, wird beides harmonisch nach aussen und nach innen gerichtet, so sind wir integere, gesunde Persönlichkeiten.
Es besteht eine sehr enge Verbindung der fünf Elemente mit der Psyche, mit mentalen Einstellungen und Gedanken.
Grundlage der fünf Elemente ist der Wind. Wenn wir ihn harmonisieren, fließen auch die anderen Elemente in unserem Körper ausgeglichen.
Aus den fünf Elementen bilden sich die Baustoffe unseres Körpers.

Raum

Drei Dinge bringen das Gleichgewicht durcheinander: Gier (Anhaftung), Hass und Unwissenheit!
Die drei Säfte heißen Wind, Galle und Schleim. Sie fließen in den Kanälen, in manchen alle, in anderen Kanälen fließt wiederum nur ein Saft. Sie werden als die drei Prinzipien, die drei verschiedenen Anteile von "Lebensenergien" verstanden. Diese Energien, die als Säfte erscheinen, enthalten die fünf Elemente, die in allen Lebewesen zu finden sind und das Leben erst ermöglichen. Sie bilden ein sensibles System, das die körperliche (grobstoffliche) mit der geistigen (feinstofflichen) Ebene verbindet. Jedes Prinzip (Wind, Galle, Schleim) besitzt seine ureigenen Eigenschaften, die zusammen mit den fünf Elementen selbst die kleinste lebendige Zelle strukturieren.

Wind (Lung):

• Luft, die für Gedanken und Vernunft zuständig ist
• Atmung
• Bewegung
• Ausscheidungen
• Körperöffnungen
• Hauptzentren: Herz, Gehirn, Knochen
  Galle (Tripa):
• verkörpert das Feuer
• Körperwärme entsteht
• Verdauungs-Feuer
• Stoffwechsel
• Mut
• Willen
• Hauptzentren: Magen, Leber, Galle, Blut
  Schleim (Bekken):
• verkörpert die Erde und das Wasser
• Körperstruktur
• Körperflüssigkeiten
• Biegsamkeit des Körpers und der Gelenke
• Geduld
• Schlaf
• Hauptzentren: Mund, Kehle

Somit repräsentieren die drei Säfte die fünf Elemente. Sie sind bereits bei der Zeugung im Samen des Vaters und den Eizellen der Mutter vorhanden.